Über Marcus Leidenschaft für Schnee und Schafe

Auf Skitour mit einem Schafbauer

Marcus Berther aus Disentis in der Schweiz ist einer unserer lavalan Schafbauern, dessen Wolle wir verarbeiten. Was als Hobbyzucht mit 20 Tieren begann, hat sich im Laufe der Jahre zu einem Vollerwerbsbetrieb mit rund 300 Schafen entwickelt. Peter von lavalan hatte das große Vergnügen, mit Marcus auf Skitour in seiner Heimat zu gehen.

Hier das komplette Video der Tour - erfahrt mehr über Marcus Leidenschaft für Schnee und Schafe.

Wie würdest du deine Leidenschaft fürs Skitourengehen beschreiben?

Skitourengehen ist für mich ein Ausgleich zum Arbeitsalltag, so kann ich mich erholen, wenn ich dort in der wunderschönen Landschaft hochlaufe. Ich fühle mich der Natur sehr nahe. Wenn ich morgens eine Skitour plane, freue ich mich riesig auf den frischen Schnee, den wunderschönen Sonnenaufgang und die Abfahrt. Und gleichzeitig tut man etwas für seine Fitness und  Gesundheit.

Beim Aufsteigen beobachte ich das ganze Gelände, ob es irgendwo einen super schönen Hang gibt zum Runterfahren. Meistens gelingt es, einen zu finden. Und im Hang drinnen - im Tiefschnee - hat man das Gefühl, dass man mit der Natur Eins ist. Das macht so eine große Freude. Das ist eigentlich das, was den Reiz am Tourengehen ausmacht. Wenn man heimkommt nach einer Tour, ist man einfach der glücklichste Mensch auf Erden.

Kannst du deine Leidenschaft für Skitouren mit deinem Alltag als Schafbauer gut in Einklang bringen?

Bei der Schafhaltung hat man die Möglichkeit, dass man flexible Fütterungszeiten hat. Man muss nicht schon am Morgen um 6 Uhr in den Stall. Man kann um 6 Uhr füttern, dann ist man früher fertig, aber man kann auch mal erst um 10 Uhr in den Stall oder eben nach dem Tourengehen die Schafe füttern. Wichtig ist einfach für die Schafe, dass sie genug zum fressen haben. Meine Frau ist auch vor Ort und kann auch beobachten, ob es zum Beispiel frische Lämmer gibt oder Ähnliches.

Welche Tour sind wir heute genau gegangen?

Von Segnas ging es mit dem Zug nach Tschamut und zum Oberalppass. Von dort querten wir das Val Maighels, hinauf zum Tomasee und weiter - links vom Rossbodenstock - hinauf zum Piz Toma. In diesem ganzen Gebiet grasen in den Sommermonaten unsere Schafe.

Ist das eine Gegend, in der du viele Touren gehst?

Nicht so oft. Es ist eine sehr schönes Gebeit für Touren. Aber es gibt noch viele andere. Wir haben hier viele Möglichkeiten. Von meinem Schafstall aus kann ich in unterschiedlichste Richtungen los gehen.

Kannst du uns mehr darüber erzählen, wie die Schafzucht zum Erosions- und Lawinenschutz sowie zur Biodiversität beiträgt?

Wir weiden die Schafe vorzugsweise dort, wo längeres Gras ist. Wenn Schnee fällt, haftet der Schnee nicht so sehr am Gras und wenn der Schnee nass und schwer ist, reißt er die Grasnarbe nicht mit und Erosion sowie Lawinen könnten vermieden werden. Dort, wo wir regelmäßig unsere Schafe weiden lassen, ist die Grasnarbe und Pflanzenvielfalt viel besser.