Über Marcus Leidenschaft für Schafe und Wolle

Wir sprechen mit Marcus Berther über Schafe und Wolle

Marcus Berther aus Disentis in der Schweiz ist einer unserer lavalan Schafbauern, dessen Wolle wir verarbeiten. Was als Hobbyzucht mit 20 Tieren begann, hat sich im Laufe der Jahre zu einem Vollerwerbsbetrieb mit rund 300 Schafen entwickelt. Peter von lavalan hatte das große Vergnügen, mit Marcus auf Skitour in seiner Heimat zu gehen und mit ihm über Schafe, Wolle und alles was dazu gehört zu sprechen.

Mit eine deiner größten Leidenschaften ist das Skitouren gehen, dein Hauptberuf ist aber etwas anderes. Was kannst du uns dazu sagen?

Also ich habe zuhause einen Landwirtschaftsbetrieb und das alles nur mit Schafen und ja das gefällt mir gut mit den Schafen zu arbeiten.

Wie viele Schafe hast du denn?

Jetzt sind es 180 Mutterschafe und so 140 Lämmer.

Und seit wann machst du das?

Ich mache das eigentlich seit ich 24 Jahre alt bin. Und dieses Jahr werde ich 60 Jahre alt. Das sind dann 36 Jahre, in denen ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe.

Kannst du vielleicht etwas zur Schafhaltung im Jahresablauf erzählen?

Aktuell sind die Schafe im Stall. Jetzt habe ich allen die Klauen geschnitten und jetzt denke ich, dass ich sie noch 3 Wochen füttern muss und dann kommt der Frühling. Da muss ich zuerst meine Wiesen abweiden. Sobald die Vegetation auf der Alp anfängt, dann laufen wir mit der Herde auf die Alp und ich habe das Gefühl, dass die Schafe auf der Alp am glücklichsten sind. Und der Bauer ist in der Zeit unten im Tal am Heuen damit er wieder Futter für den Winter hat.

D.h. im Winter sind die Schafe bei dir am Hof?

Ich würde sagen, dass die Schafe ab Mitte Oktober bei mir sind. Dann weide ich noch die letzten Flächen ab, bevor der Schnee kommt. 

Für jedes Schaf ist es vorgeschrieben, wie viel Platz es braucht. Sowohl draußen als auch drinnen im Stall?

Draußen sowieso. Also jedes Schaf braucht draußen viel Platz. Und drinnen braucht jedes Schaf 2 Quadratmeter. Was wichtig ist, ich muss von der Helligkeit die Zeitung lesen können im Stall. Das ist Vorschrift. Der Tierschutz verlangt, dass ich die Tiere 13 mal im Monat rauslassen muss, eine Stunde. Ich lasse sie jeden Tag raus, Minimum eine Stunde. Da kann ich auch schön einstreuen im Stall, dass es trocken ist. Ich kann die Barren füllen. Wenn sie wieder reinkommen, ist das wie frisch - aufgenommen mit der Bodenlupe.

Welche Maßnahmen ergreifst du, um eine saubere und konsistente Wollqualität zu erreichen?

Wenn sie auf der Alp sind, dann sind sie auf 2.000 bis auf 3.000 Meter unterwegs, da muss man eigentlich gar nichts machen. Sie sind immer draußen. Es regnet, es schneit aber es hat auch viel Sonne.

Spielt die Zucht auch eine Rolle was die Wolle angeht?

Ja, man schaut natürlich schon, dass das Tier, das man nachzüchtet auch eine schöne Wolle hat.

Welche Rasse hast du hauptsächlich?

Hauptsächlich habe ich das weiße Alpenschaf. Das ist berggängig, ist ein Herdentier und da kann der Hirte auch einmal pfeifen und dann sammeln sich die Tiere ziemlich ohne dass er hochlaufen und sie zusammentreiben muss.

See full video (in German)